Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Wolfgang Spann ist am 11.Januar 2013 im 92. Lebensjahr verstorben

Wir trauern um unseren langjährigen Institutsvorstand, Förderer und väterlichen Freund Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Wolfgang Spann

Prof. Spann führte das Institut von 1969 bis 1989 zu höchster nationaler und internationaler Anerkennung. Die Mitarbeiter verehrten ihn, sowohl wegen seiner hohen fachlichen und menschlichen Kompetenz wie auch wegen seiner großzügigen Bereitschaft, die Früchte der gemeinsamen Arbeit zu teilen. Seine Selbstdisziplin, sein Fleiß und seine Ehrlichkeit haben ihn für uns alle zu einem Vorbild gemacht, dem wir uns verpflichtet fühlen.

Lebenslauf

1939 - 1947

Studium der Humanmedizin

1948 - 1951

Studium der Rechtswissenschaften

26.06.1947

Promotion zum Thema "Der bakterielle Abbau des Tryptophans"

1947 - 1948

Medizinalassistent

Juni 1948

Ärztliche Approbation

1948 - 1952

Volontärassistent dann wissenschaftlicher Assistent

31.07.1956

Habilitation mit dem Thema "Meteorologische Probleme in der Gerichtlichen Medizin und Ernennung zum Privatdozenten

03.11.1966-30.10.1969

o. Professor f. gerichtl. Medizin a. d. Universität Freiburg und Direktor des Institutes für Gerichtliche und Versicherungsmedizin

1968 und 1969

Dekan der Medizinischen Fakultät Freiburg

01.11.1969 - 30.09.1989

o. Professor und Vorstand d. Instituts für Rechtsmedizin der LMU München

01.10.1970 - 30.09.1989

Dekan der Medizinischen Fakultät der LMU München

seit 01.10.1989

Emeritus

† 11. Januar 2013

 

 

Ehrungen (Auszug)

Bay. Verdienstorden (1981), Ehrendoktor der Uni. Istanbul (1985), Bay. Verfassungsmedaille in Silber (1990), Ehrendoktor der Uni. Freiburg (1990), Bundesverdienstkreuz 1. Kl. (1994); Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften, 290 Publikationen und Buchbeiträge

Entwicklung des Instituts für Rechtsmedizin der LMU unter der Leitung von Prof. Spann

Ende 1969 übernimmt Prof. Dr. Wolfgang Spann, seit 1966 Ordinarius in Freiburg, die Leitung des Instituts für Rechtsmedizin. Mit ihm kommen Erich Liebhardt und Rainer Henn an das Institut, beide 1969 in Freiburg habilitiert. Durch die Übernahme des Lehrauftrages für die neu entstehende Medizinische Fakultät der Technischen Universität in München entstehen zunächst weitere Stellen, durch private Einstellungen kann die Personalsituation weiter ausgebaut werden. Waren es in den fünfziger Jahren ca. 500 Obduktionen pro Jahr, so steigt deren Zahl auf ca. 900 im Jahr 1973. Dies ergibt sich aus einer Vergrößerung des Einzugsgebietes und dem Ausscheiden des Landgerichtsarztes für den Landgerichtsbezirk München II, der bisher die auswärtigen Obduktionen durchgeführt hatte. Wegen der zunehmenden Fragestellungen zu den Geschehnisabläufen bei Verkehrsunfällen entsteht 1970 die Abteilung für Biomechanik unter Leitung des Physikers Dr. Gundolf Beier, der sich 1982 habilitiert. Im Jahr 1982 fällt die Entscheidung, dass das Institut durch Um- und Erweiterungsbauten vergrößert wird, nachdem der zunehmende Platzbedarf immer dringlicher geworden war. Die neuen und erneuerten Räume werden 1984 bezogen. Ein Neubau mit ausreichenden Platzverhältnissen, der im Klinikviertel gelegen sein sollte und bisher aufgrund fehlenden Baugrundes nicht verwirklichbar war, bleibt aber weiterhin das erklärte Ziel von Prof. Spann. Zu dieser Zeit beträgt die jährliche Anzahl an gerichtlichen Sektionen ca. 1800, die der Gerichtstermine ca. 5000 und die der Aktengutachten ca. 1600.

Von seinen habilitierten Schülern werden 1974 der Lehrstuhl in Innsbruck durch Rainer Henn, 1983 der in Hannover durch Hans Dieter Tröger besetzt. 1984 kommt Hansjürgen Bratzke an das Institut, er wird 1991 Ordinarius an der Universität Frankfurt. Gerold Kauert habilitiert sich 1983, wird 1994 Leiter der toxikologische Abteilung des Zentrums für Rechtsmedizin der Universität Frankfurt am Main. Edith Tutsch-Bauer habilitiert sich 1989, sie wird 1998 als Vorstand des Institutes für Rechtsmedizin der Universität Salzburg berufen. Weiterhin habilitieren sich unter ihm Erich Liebhardt (1969), Wolfgang Eisenmenger (1977), der 1985 Extraordinarius und 1989 Ordinarius wird, Ludwig v. Meyer (Toxikologie, 1983), Gustav Drasch (Toxikologie, 1983), sowie Manfred Schuck (1983). (Quelle: 100 Jahre DGRM)

 

 

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