Laudatio für Prof. Dr. Herbert Käferstein

Herr Prof. Dr. rer. nat. Herbert Käferstein wurde am 6. August 1944 in Reichenberg/Sudetenland geboren. 1 Jahr nach seiner Geburt erfolgte die Vertreibung der Familie, die sich im Westen Deutschlands ansiedelte. Nach der Schulzeit in Leverkusen studierte Herr Käferstein Biologie und Biochemie an der Universität zu Köln.

1971 Promotion zum Dr. rer. nat.

1972 Anstellung als Wiss. Mitarb. am Kölner Institut für Rechtsmedizin unter Professor Dotzauer.

1980 Habilitation für das Teilgebiet „Forensische Toxikologie innerhalb der Rechtsmedizin“ mit der Arbeit „Zum Nachweis von schwer flüchtigen, extrahierbaren Giften in faulen Leichen“.

1985 wurde ihm der Fachtitel „Forensischer Toxikologe“ verliehen.

1987 folgte die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor durch die Medizinische Fakultät in Köln.

Herr Prof. Käferstein war 37 Jahre am Institut für Rechtsmedizin der Universität zu Köln tätig, wo er den Bereich der Forensischen Toxikologie sowie die Blutalkoholuntersuchungsstelle erfolgreich leitete. Neben der Erledigung forensischer Dienstleistungsaufgaben für die Justiz und die Polizeibehörden hat er in dieser Zeit rund 120 wissenschaftliche Publikationen verfasst. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählten die Alkoholforschung, die Metabolisierung körperfremder Substanzen, Lagerungsbedingungen und postmortale Veränderungen von Wirksubstanzen und der biologischen Matrix, Pharmakokinetische Interaktionen von Alkohol, Betäubungsmitteln und zentral wirkenden Medikamenten sowie die Beeinflussung der Fahrsicherheit durch Medikamente und Drogen.

Herr Käferstein war bzw. ist Mitglied in anerkannten Wissenschaftlichen Fachgesellschaften, u.a. der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin, der Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie, der International Assoc. of Forensic Toxicologists, der Society of Hair Testing, der Intern. Academy of Legal Medicine, der Deutschen Gesellschaft für Klin. Chemie sowie der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin. Weiter war er Mitglied der Grenzwertkommission beim Bundesverkehrsministerium sowie der Blutalkohol-Richtlinienkommission unserer Fachgesellschaft.

2004 wurde er Mitglied der Engeren Med. Fakultät und ein Jahr später in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin gewählt, wo er sehr engagiert und erfolgreich mitwirkte. Weiter wurde er in dieser Zeit der deutsche Leiter zweier bedeutender EU-Projekte zur Verbesserung der Drogenanalytik in Rumänien.

Seit seiner Pensionierung 2009 ist er weiter als freier Mitarbeiter im Kölner Institut tätig und nimmt auch durch zahlreiche Kongress- und Tagungsteilnahmen jedes Jahr nach wie vor aktiv am Leben der wissenschaftlich tätigen forensischen Gemeinschaft teil. Darüber hinaus engagiert er sich als Regionalleiter des Bundes gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr.

Herr Käferstein hat sich stets als ausgesprochen loyaler und fairer Kollege gezeigt und sich sehr für die Deutsche Gesellschaft für Rechtsmedizin eingesetzt. Hierbei hat er nicht nur die eigenen Belange und die Interessen des Kölner Instituts im Blick gehabt, sondern immer die Rechtsmedizin als Ganzes gesehen. Immer hat er sich dafür eingesetzt, dass die Rechtsmedizin nicht kleinteilig zerfasert, sondern das gemeinsame Dach für die Forensische Medizin, Forensische Toxikologie und Forensische Molekulargenetik ist. Durch sein unermüdliches Engagement für das Fach als Ganzes, den Zusammenhalt der Kolleginnen und Kollegen und seine engagierte Mitarbeit in zahlreichen Gremien gebührt ihm unser Dank und unsere Anerkennung.

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